Im Mönkeberger Bau- und Umweltausschuss wurde Ende Januar unser folgender Vorschlag für eine Petition durch die Gemeindevertretung an den Kreis Plön für einen sichern Schulweg in Mönkeberg einstimmig beschlossen:
Die Gemeinde Mönkeberg übernimmt Verantwortung für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer und setzt sich seit Jahren für ein Miteinander von Fußgängern, Radfahrern, Menschen mit Behinderungen und dem motorisierten Verkehr ein.
Neben dem sukzessiven Ausbau des ÖPNV (Amtsbus) und dem barrierefreien Ausbau von Bushaltestellen hat die Gemeinde mit dem Amt Schrevenborn bereits 2022 ein Radverkehrskonzept entwickelt.
Mit der ausschließlich von der Gemeinde finanzierten Beleuchtung des Fuß- und Radweges zwischen Kiel-Dietrichsdorf und Mönkeberg wurde ein Angebot für Schüler, Berufspendler und Radtouristen auf dem Teilstück des Ostseeküstenradweges (EuroVelo-Route EV10) geschaffen, das zu einer Entlastung der stark befahrenen Kreisstraße führt und sehr gut angenommen wird. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit der Kiel Region und der Stadt Kiel eine Vorplanung für den Ausbau des Radweges von Kiel-Dietrichsdorf nach Mönkeberg und den Umbau des Knotenpunktes im Rahmen des Förderprogramms Radnetz Deutschland des BMVI begonnen. Diese wurde auch am 21.05.2021 bei einem Ortstermin an der Lichtsignalanlage Gänsekrugredder/Am Eksol/Heikendorfer Weg mit Vertretern der Verkehrsaufsicht des Kreises Plön, des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr (LBV-SH), des Ordnungsamtes Schrevenborn unter Beteiligung der Bürgermeisterin und eines Vertreters der AG-Fahrrad besprochen. Für die Beantragung der Fördermittel wurde im Sommer 2023 eine Stellungnahme des Kreises Plön von der KielRegion als Projektkoordinator angefordert. Eine Anfrage oder ein Austausch mit dem Amt Schrevenborn oder der Gemeinde Mönkeberg ist uns in diesem Zusammenhang nicht bekannt.
Mit Überraschung und großem Erstaunen haben wir die verkehrsrechtliche Anordnung des Kreises Plön im Dezember 2023 zur Kenntnis genommen und wurden von der Umsetzung durch den Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) noch vor Weihnachten überrascht.
Die Änderung hat zur Folge, dass sich Kinder ab 11 Jahren auf dem Weg zur Schule nun die Kreisstraße in Mönkeberg mit dem Auto- und Schwerlastverkehr bei bis zu erlaubten 50 km/h teilen müssen.
In der 30er Zone kommt es auch auf Grund parkender Autos und einem hohen Verkehrsaufkommen zu Gefährdungen von Radfahrenden.
Wir können nicht nachvollziehen, warum eine solche Gefahrensituation auf einem Schulweg geschaffen wird, von der aktuell über 300 Schüler betroffen sind. (ca. 130 Kieler Kinder, die die Schulen in Mönkeberg und Heikendorf besuchen, sowie ca. 200 Kinder aus Heikendorf und Mönkeberg, die Schulen in Kiel besuchen).
Konflikte mit Fußgängern sind - abgesehen von der defekten Lichtsignalanlage in der Vergangenheit - nicht bekannt, allerdings ereigneten sich im Herbst letzten Jahres an der Kreuzung Heikendorfer Weg / Gänsekrug mindestens zwei Verkehrsunfälle mit Kfz zu Lasten von Radfahrern. Wir können nicht erkennen, dass die neue Verkehrsführung im Heikendorfer Weg diese Situation entschärft hat. Im Gegenteil, seit der Änderung erreichen uns täglich Schilderungen von Konflikten zwischen Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern in diesem Bereich.
Eine klare Linienführung ist für Radfahrer nach der Änderung noch weniger erkennbar, da die Ampelanlage immer noch einen gemeinsamen Geh-/Radweg suggeriert und Warnschilder vor der Zufahrt zum Verbrauchermarkt vor Radfahrern auf dem nun reinen Fußweg warnt.
Will man mit dem Fahrrad aus Heikendorf zum Altenheim, muss man nun zweimal die Kreisstraße überqueren, um in die Straße am Eksol einzufahren...
Aus unserer Sicht sollte der Ermessensspielraum im Sinne der Gefahrenabwehr durch die Straßenverkehrsbehörde ausgeübt werden und gemeinsam weitere Alternativen zur Verbesserung der Situation geprüft werden, z.B. die Duldung des Radverkehrs auf dem Gehweg außerhalb der Tempo 30-Zone.
Wir bitten daher den Kreis Plön, die Anordnung kurzfristig zurückzunehmen und gemeinsam mit dem Amt Schrevenborn und der Gemeindevertretung eine Lösung zu finden, die zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer beiträgt.
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