Die CDU Fraktion in Schönkirchen hat sich in ihrer letzten Sitzung erneut sehr ausführlich mit der Wiederbelebung der Eisenbahn Kiel-Schönberg auseinander gesetzt und vor allem den Verlauf der Einwohnerversammlung am 23.01.2014 aufgearbeitet. Dabei wurde deutlich gemacht, dass diese Versammlung für viele Bürger außerordentlich enttäuschend verlaufen ist. Die Vertreter der LVS und der VKP haben in ihren Aussagen bestätigt, dass im Grunde über die Wiederbelebung der Bahnstrecke entschieden ist und es keine Möglichkeiten der Einflussnahme von Seiten der betroffenen Gemeinden und ihrer Bürger mehr gibt.
Die CDU hatte sich bekanntlich bereits vor geraumer Zeit dafür ausgesprochen, die Wiederbelebung der Strecke positiv zu begleiten, die besonders für die Bewohner in der Anschützsiedlung und in Oppendorf einen positiven Effekt haben kann. Die StadtRegionalbahn (SRB) wird allerdings als nicht finanzierbares Phantomprojekt kategorisch abgelehnt. Nach neuesten Erkenntnissen deutet aber vieles darauf hin, dass die Wiederbelebung der Strecke Kiel-Schönberg als Einstieg in das SRB Projekt genutzt werden soll. Besonders scharf kritisiert die CDU dabei die Schaffung von vollendeten Tatsachen, ohne die Region zu beteiligen. So hat die LVS eine Planung für einen neuen Bahnhof vorgelegt, dessen Bau durch die Gemeinde anteilig zu finanzieren ist. Die rot-grüne Mehrheit in der Gemeindevertretung hat gegen die Stimmen der CDU die Einleitung eines Bauleitplanverfahrens beschlossen, ohne dass die Vor- und Nachteile der beiden möglichen Standorte abgewogen oder diskutiert worden sind. Bei den Plänen der LVS ist vielmehr der Eindruck entstanden, dass man ausschließlich dem Wunschdenken einzelner gefolgt ist. Zu den vielen ungeklärten Aussagen in der Versammlung passt auch die Information von Seiten der VKP zu den prognostizierten zusätzlichen Verlusten auf den Busstrecken durch die wiederbelebte Bahnstrecke, die mit 100 bis 400.000 EUR genannt wurden.
Inzwischen zweifeln wir alle Zahlen zu den Kosten für die notwendigen Arbeiten und zu den angeblich ermittelten Verlusten auf dieser Strecke an, so der Fraktionsvorsitzende Eckhard Jensen. Dies auch deshalb, weil die Entscheidung der Landesregierung über die Reaktivierung der Bahnstrecke offenbar auf der Grundlage einer überholten, fast 17 Jahre alten Wirtschaftlichkeitsberechnung erfolgt ist. Wir werden noch unser blaues Wunder erleben. Wir als CDU wurden in dem guten Glauben gelassen, mit der Wiederbelebung der Eisenbahn eine positive Ergänzung im ÖPNV zu schaffen, sind nun aber bitter enttäuscht. Das ist auch der Grund, warum der Unmut in der CDU wächst. Es kann nicht angehen, dass nach Aussage der Landesregierung das Bus-Bahnkonzept erst in diesem Jahr aufgestellt werden soll, im Vorwege aber schon von nebulösen Beförderungszahlen, einem mindestens 650.000 EUR teuren neuen Bahnhof in Schönkirchen mit Park&Ride-Plätzen für 50 Fahrzeuge und möglichen jährlichen Verlusten auf der Bahnstrecke gesprochen wird. Geradezu bürgerfeindlich wird die Ausdünnung des Busverkehrs bei den Linien 200 und 201 auf der Strecke Kiel-Schönberg bezeichnet. Der Geschäftsführer der VKP hat in der Einwohnerversammlung angekündigt, dass nach der Reaktivierung der Bahn aufgrund der Wettbewerbssituation das Busangebot auf den Linien 200/201 an Werktagen halbiert werden soll. Diese Entscheidung, muss nach Auffassung der CDU Fraktion unbedingt revidiert werden, weil sie bei den Einwohnern in Schönkirchen Unverständnis und Verärgerung ausgelöst hat. Deshalb wird die Fraktion die gesamte Thematik Bahn/Bus in der nächsten Sitzung der Gemeindevertretung erneut zur Sprache bringen.
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