Gewerbeflächenentwicklungskonzept (GEFEK) nicht akzeptabel

19.10.2016

Ortsvorstand und Fraktion beanstanden das GEFEK.

Die Ortvorsitzende der CDU Schönkirchen-Mönkeberg, Hildegard Mersmann, und der Fraktionsvorsitzende in Schönkirchen, Eckhard Jensen, kritisierten deutlich den Beschluss des Kreistages zur Entwicklung von Gewerbegebieten in den Kommunen des Kreises. Die Kritik aus Schönkirchen richtet sich nicht nur an dem Verfahren, sondern gilt weitgehend den Inhalten, von denen insbesondere Schönkirchen betroffen ist.

Obgleich Schönkirchen nach den Vorgaben der Landesplanung die Standortvoraussetzungen für eine dynamische Wirtschafts- und Arbeitsplatzentwicklung erfüllt und Flächen für Gewerbe- und Industriebetriebe in ausreichendem Umfang vorgehalten werden sollen, hat der Kreis Plön als Gebietskörperschaft und Beteiligter an dem Planungsdialog nicht den notwendigen Druck ausgeübt, damit Schönkirchen als einer der wichtigsten Standorte für Gewerbeansiedlungen im Kreis Plön entsprechend eingestuft wird. Nach den vorliegenden Planungen wird Schönkirchen nur als regional bedeutsamer Standort dargestellt, während Preetz-Wakendorf, für den es noch nicht einmal eine Zufahrt gibt, als überregionaler Standort ausgewiesen wird. Die CDU in Schönkirchen fühlt sich durch den Kreis Plön im Stich gelassen und fragt sich, wer wohl hinter den Kulissen daran „gedreht“ hat. Die Aussage im GEFEK zum Vergleich der beiden im Wettbewerb stehenden Flächen und die Begründung dafür sind nicht nachvollziehbar. Das Argument, dass die Flächen mit überregionaler Bedeutung zunächst die Aufmerksamkeit interessierter Unternehmen auf die gesamte Region lenken, wo sich dann ein Angebot aus regional und überregional bedeutsamen Flächen auftut, geht an den Realitäten vorbei und kann als absurd betrachtet werden. Der Beschluss des Kreistages, der in Abwesenheit der CDU Fraktion gefasst wurde, kann nur mit mangelndem Sachverstand begründet werden. Darüber hinaus handelt es sich wohl eher um eine Posse, wenn mit einem Antrag der Unabhängigen Wählergemeinschaft im Kreis Plön, Landrätin und Kreisverwaltung gebeten werden, die Stadt Preetz bei der noch nicht vorhandenen Anbindung des geplanten Gewerbegebietes zu unterstützen. Das ist nach Auffassung von Mersmann und Jensen geradezu ein Schlag ins Gesicht der Gemeinde Schönkirchen, die dem Kreis in den letzten Jahren durch ihre außergewöhnlichen Gewerbesteuerumlagen kontinuierlich bei der Bewältigung des strukturellen Defizits unter die Arme gegriffen hat.

Eine weitere Feststellung im GEFEK sieht vor, dass es nach einer Prognose bis zum Jahr 2030  für den gesamten Kreis Plön nur einen zusätzlichen Bedarf von Gewerbeflächen von durchschnittlich 1,3 ha pro Jahr gibt. Wenn diese Prognose im Einvernehmen mit dem Kreis Plön abgegeben wurde, fragen wir uns, wie der Kreis Plön sich zukünftig bei der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung überhaupt aufstellen will. Hier ist ein deutliches Signal für ein entsprechendes realitätsnahes Konzept gefordert. Dafür brauchen wir Fachleute in den Gremien und das notwendige Management. Übrigens gibt es in Schönkirchen aktuell bereits Nachfragen nach Gewerbeflächen in einer Größenordnung, die allein die Prognose für den gesamten Kreis Plön für zwei Jahre abdecken. Wir können nur mit Unverständnis darauf reagieren, dass der Kreistag die genannten Handlungsempfehlungen des GEFEK ohne Änderungen beschlossen hat und hätten eher erwartet, vorher den Sachverstand der größeren Gemeinden einzuholen, damit diese ihrer Aufgabe im Hinblick auf die Bereitstellung von Gewerbeflächen auch gerecht werden können.